Röhrentausch und BIAS Einstellung

Viele Benutzer eines Röhrenverstärkers sind der Ansicht, dass es ja ganz leicht ist, eben mal die Endstufenröhren auszutauschen.

Man hat ja schließlich nicht 2 linke Hände und lesen kann man ja auch…

Aber dennoch ist hier Vorsicht geboten:

Röhre ist nicht gleich Röhre und jeder Röhrentyp hat seine eigenen, speziellen Eigenschaften,  jede Röhre ihre speziellen Parameter unter welchen Sie lange und zuverlässig ihren Dienst verrichtet.

Jeder Verstärker sollte auf diese neuen Röhren eingemessen werden, damit diese in ihrem optimalen Arbeitsbereich wirken können. Was nützt es, wenn man ein paar Euro im Einkauf spart, die „Neuen“ oder „Gebrauchten“ dann aber nach kurzer Zeit wieder durchbrennen oder auch gerne teure Fogeschäden verursachen?

Jede Endstufenröhre arbeitet, salopp gesagt, nach dem Prinzip der Arbeitsteilung. Deswegen treten die Brüder auch immer paarweise im Amp auf… 2, 4, oder 6, 8…

Eine Röhre macht dabei die positive Halbwelle und die jeweils 2. Röhre dazu die negative Halbwelle der Sinuskurve des zu verstärkenden Signals.

Dieses kann man sehr schön auf den Messgeräten von HURRA! sichtbar machen. Dazu benötigt man einen Lautsprecherdummy mit der passenden Impedanz, einen ultra low distortion generator, ein Oscilloscop und ein distortion meter.

Auf dem Oscilloscop läßt sich dann sehr schön sehen, ob die Röhren ideal arbeiten, oder ob „irgendetwas nicht stimmt“.

Ist die Flanke der Sinuskurve nicht schön glatt, die bildet nämlich den Übergangspunkt zwischen den beiden, sich die Arbeit teilenden Röhren ab, dann brummt es schon mal mehr als einem lieb ist, außerdem klingt es auch deutlich „schlechter“ als es denn sollte.

Dieses läßt sich bei einigen Verstärkern einstellen, man gleicht das sogenannte BIAS ab, man definiert den Arbeitspunkt der Röhre, bis sich die beiden Röhren gut ergänzen.

Da jede Röhre andere elektrische Werte mit sich bringt, auch wenn Sie neu ist, ist dieser Abgleich bei JEDEM Röhrentausch eine sinnvolle Sache. Außerdem kann man dann meistens gleich sehen, warum die alten Röhren den Dienst quittiert haben…

Also macht am Besten einen Termin bei HURRA! aus, damit ihr keine bösen Überraschungen beim Röhrentausch erlebt und womöglich draufzahlen müßt!

Erst die richtige Einstellung ergibt den Sound, welchen man erwartet und erhöht die Lebensdauer der „Neuen“ und verhindert Schäden am Amp!

Beste Grüße von Hank und seinen Jungs!

 

Hier ein Beispiel für „mal eben“ selber eine Röhre getauscht:

2 ganz verschiedene 6V6, die eine war wohl noch in der Grabbelkiste…
Da ist es kein Wunder, dass der Amp brummt, das scope zeigt auch sehr gut, was man hört, die eine Sinuswelle ist offensichtlich nicht so, wie sie sein könnte…
Dem Widerstand, welcher die Schirmgitterspannung im annehmbaren Bereich halten soll, hat die defekte Röhre ordentlich eingeheizt…
Nun hat er auch wieder einen Wert, der dem der Schaltung entspricht…
Nun ist es offensichtlich, defekte Röhren getauscht, Schirmgitterspannung stimmt, da sind beide Sinushalbwellen tip top, der Amp brummt nicht mehr und klingt wieder!!!

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